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Streitrain bei Goldlauter


Projektlaufzeit: Oktober 2023 - Februar 2024

Wiederherstellung der historischen Kulturlandschaft mit Berg-Mähwiesen und Lesesteinwällen

 

 

Ausgangslage und Zielstellung

Das Projektgebiet am Streitrain befindet sich am nördlichen Ortsrand von Goldlauter/Heinersdorf. Es erstreckt sich über den Unterhang der östlichen Flanke des Tals der Dürren Lauter und ist Teil des FFH-Gebietes Nr. 109 "Thüringer Wald östlich Suhl mit Vessertal". In diesem Gebiet befindet sich eine historische Kulturlandschaft, die aus verschiedenen geschützten Lebensräumen besteht.

Zu diesen geschützten Lebensräumen gehören die Berg-Mähwiesen, die artenreichen Borstgrasrasen und die Silikatschutthalden. Zusätzlich sind die Lesesteinwälle, Bergwiesen und Silikatschutthalden gesetzlich geschützte Biotope. In den letzten Jahren und Jahrzehnten wurde dieser Biotopkomplex nicht ausreichend gepflegt, was zu einer Beeinträchtigung der Habitat-Funktionen und des Erhaltungszustands der einzelnen Biotope geführt hat.

Um diese Probleme anzugehen, ist eine umfangreiche Erstpflege geplant. Dabei sollen die Lesesteinwälle aufgelichtet werden, um mehr Licht und Raum für verschiedene Pflanzenarten zu schaffen. Die Bergwiesen sollen von Büschen befreit oder sogar komplett freigestellt werden, um ihre Artenvielfalt und ihren ökologischen Wert zu erhöhen. Durch diese Maßnahmen wird auch der Biotopverbund zwischen den verschiedenen Flächen wiederhergestellt, was für den Austausch von Pflanzen und Tieren wichtig ist.
 

Die Erstpflege des Projektgebiets am Streitrain ist daher von großer Bedeutung, um die geschützten Lebensräume zu erhalten und ihre Funktionen als Lebensraum für verschiedene seltene und gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu verbessern. Bereits im Projektgebiet oder in direkter Nachbarschaft kartierte Arten sind z.B. die Trollblume (Trollius europaeus), die Zweifarbfledermaus (Vespertilio murinus) und die Nordfledermaus (Eptesicus nilssonii), der Rundaugen-Mohrenfalter (Erebia medusa), der Dukatenfalter (Lycaena virgaureae) und weitere Arten.

 

Eine Anpassung und Ausweitung der Dauerpflege im Biotopkomplex durch extensive Beweidung mit Schafen und Ziegen wird angestrebt.

 

  • Entfernung von aufkommenden Gehölzen in den kartierten FFH-Lebensraumtypen und im Verbundkorridor, sofern sie nicht bereits durch KULAP gefördert werden.

  • Durchforstung der ehemaligen Hutungen und Niederwaldstrukturen, wobei markante Bäume erhalten bleiben sollen.

  • Durchforstung der Feldgehölze, die die Lesesteinwälle beschatten und den Biotopverbund beeinträchtigen.

Vorher 1

Stark von Gehölz überwachsener Lesesteinwall

Vorher 2

Stark beschatteter Silikatfelsen, umgeben

von einer Berg-Mähwiese

Vorher 3

Gemauerte Abgrenzung 

einer Bergwiesen-Terrasse

Vorher 4

Ehemalige Bergwiesen-Terrasse,

mittlerweile zugewachsen

Vorher 5

Ehemalige Bergwiese, zugewachsen

und durch Gehölze beschattet

Vorher 6

Charakteristischer, gemauerter 

Abschnitt eines Lesesteinwalls

Durchführung und Fazit

Nach einem sehr regenreichen Herbst und Winter 2023 und phasenweise dickeren Schneeauflagen konnte die Umsetzung des Projektes im Wesentlichen erst im Januar und Februar 2024 erfolgen. Der nach den regnerischen Wintermonaten durchgeweichte Boden erforderte darüber hinaus während der Umsetzung eine extreme Vorsicht und viel motormanuelles Arbeiten, um insbesondere in den Steillagen die Arbeitssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig schwerwiegende Bodenverwundungen zu vermeiden. Die Umsetzung aller geplanten Maßnahmen konnten fristgerecht in der letzten Februarwoche abgeschlossen werden. 

 

Insgesamt wurden rund 270 Bäume im Stangenholz bis starken Baumholz gefällt und von der Fläche gerückt werden. Hierdurch konnten die geschützten Lesesteinwälle wie auch die geschützten Bergwiesen erheblich aufgelichtet werden. Auch wurden auf rd. 0,7 ha Sukzessionsflächen tausende junge Bäume entfernt und die Sukzession in den Randbereichen der Bergwiesen aufgehalten. Mehrere Totholzhaufen bzw. Benjeshecken sollen in Zukunft Insekten, Vögeln und Reptilien geeignete Mikrohabitate schaffen.
Bodenverwundungen, welche sich aufgrund der Witterung und der schwierigen Geländeverhältnisse teilweise nicht vermeiden ließen, wurden im Nachgang vom Dienstleister bestmöglich beseitigt.

 

Aktuell wird – über den Projektinhalt hinaus – noch die Dauerpflege durch den seit vielen Jahren am Streitrain tätigen Schäfer angepasst, da die Beweidung zur dauerhaften Offenhaltung auf weitere Flächen ausgeweitet und darüber hinaus intensiviert werden sollte.

Nachher 1

Blick über den oberen Streitrain nach den ersten Baumfällungen

Nachher 2

In den weniger steilen Bereichen wurde ein leichter Raupenbagger eingesetzt

Nachher 3

Komplett freigestellte, ehem. Ackerterrasse, welche sich bereits im Übergang zum Wald befand

Nachher 4

Bodenverwundungen vor der Beseitigung auf einer freigestellten Terrasse

Nachher 5

Aufgelichteter Lesesteinwall während der Maßnahmen

Nachher 6

Aufgelichteter und als Hutung genutzter Hain

Fotos Ole Krautkrämer

 


Fragen zum Projekt?

Nehmen Sie Kontakt auf:

 

Projektleiter

Ole Krautkrämer
Telefon: 036704-82713
E-Mail:

 


 

Gefördert durch:

 

Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft

       

BMEL 

Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten

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