Galgenberg bei Schalkau
Projektlaufzeit: Oktober 2022 bis Dezember 2024
Entbuschung des Kalktrockenrasens auf dem ,Galgenberg‘ bei Schalkau
Ausgangslage und Zielstellung
Der Kalk-Trockenrasen auf dem Galgenberg bei Schalkau ist ein ca. 0,9 ha großer Bereich, welcher eine hohe Verbuschung und damit Verschattung aufgewiesen hat. Der artenreiche Offenlandbereich, der dem FFH-LRT 6210* gleichzusetzen ist, lag in den letzten Jahren brach und drohte durch die fehlende Nutzung und starke Verbuschung in einen Waldbestand überzugehen.
Ziel der Maßnahmen war die großflächige Entnahme von Gehölzen zum Schutz des Biotoptyps und der dort Vorkommenden Pflanzen- und Tierarten. Im Nachgang an die Gehölzentnahme sollen wieder aufkommende Gehölze durch eine Mulchmahd entnommen werden. Nach Abschluss des Projektes wird eine dauerhafte Beweidung durch Ziegen und/ oder Schafe angestrebt.
Galgenberg bei Schalkau, November 2022; Foto Martin Kühn
Durchführung 2022
Das Areal des Galgenbergs wurde im Zuge der Projektvorbereitung mehrmals mit zuständigen Behörden begangen. In Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde Sonneberg und dem Auftragnehmer „Robert Rädlein Landschaftspflege, forst- und landwirtschaftliches Lohnunternehmen“ wurde die Maßnahmendurchführung besprochen. Vogelnährgehölze, die auf der Fläche verbleiben sollen, wurden markiert und Areale, die besonders geschont werden müssen wurden ausgewiesen.
Im Zuge der Maßnahmenumsetzung wurde auf ca. 0,6 ha großflächig die Verbuschung zurückgedrängt. Die Arbeiten wurden mit bodenschonenden Maschinen und teilweise händisch durchgeführt. Das entnommene Gehölzmaterial wurde durch den Auftragnehmer verladen und einer Verwertung zugeführt. Die Arbeiten wurden fristgerecht durchgeführt und stellen eine gute Grundlage für weitere Projektschritte.
Durchführung 2023
Nach Absprache mit der Naturschutzbehörde und dem Dienstleister sind alle wieder aufkommenden Gehölze im Projektgebiet entnommen worden. Durch den Auftragnehmer wurde hierbei unter größtmöglicher Vorsicht gearbeitet um Bodenverwundungen oder Schäden am Gehölzbestand zu minimieren bzw. zu verhindern. Im Unterwuchs war deutlich zu vermerken, dass sich die charakteristische Vegetation ausbreiten konnte. Laut Aussage der UNB war der Galgenberg bei Schalkau der einzige Standort im gesamten Landkreis Sonneberg, an dem das Helm-Knabenkraut (Orchis militaris) festgestellt werden konnte. Durchführung 2024
Auch im Jahr 2024 wurde nach Rücksprache mit der UNB die bereits 2022 und 2023 gepflegte Fläche in Nutzung gebracht. Mit Spezialtechnik für die Hangbereiche konnten durch Mulchung wiederholt alle aufkommenden Gehölzstrukturen zurückgedrängt werden.
Fazit und Ausblick
Durch das mehrjährige Projekt auf dem Galgenberg bei Schalkau konnte der geschützte Offenlandbereich vor weiterer Verbuschung geschützt und in seiner Struktur gestärkt werden. In den Bereichen, in denen die Gehölze zurückgedrängt wurden, konnte eine vollflächige Wiederbesiedlung der typischen Trockenrasen-Vegetation festgestellt werden. Neben typischen Arten wie Euphorbia cyparissias, Hieracium pilosella und Sanguisorba minor, deren Verbreitungsareal durch die Zurückdrängung der Verbuschung zugenommen hat, konnte sich der Standort des Helm-Knabenkrauts (Orchis militaris) erhalten.
Die Fläche soll in den nächsten Jahren im Zuge von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen des Landkreises Sonneberg durch einen erfahrenen Ziegen- und Schafhalter beweidet werden. Die Bewirtschaftung soll durch die untere Naturschutzbehörde Sonneberg begleitet und gelenkt werden. Dies soll nachhaltig die Offenhaltung des Gebietes sichern und eine erneute Verbuschung verhindern.
Im Zuge der Entbuschungsmaßnahmen sind kleine aber sehr gut strukturierte Acker- bzw. Hangterrassen freigestellt worden. Diese Relikt zeugt von einer Nutzung in vergangenen Tagen. Ein Freihalten der Fläche sollte somit neben dem Interesse aus naturschutzfachlicher Sicht auch vor dem kulturhistorischen Hintergrund erfolgen.
Fotodokumentation

Galgenberg vor Gehölzfreistellung, Oktober 2020

ehem. Ackertrrassen vor Gehölzfreistellung, März 2022

Nach Gehölzfreistellung, März 2023

Freigelegte ehem. Ackertrrassen, März 2023

Nach Mulchung, Oktober 2023

Freigelegte ehem. Ackertrrassen, Oktober 2023

Nach Mulchung, Oktober 2024

Freigelegte ehem. Ackerterrassen, Oktober 2024
Fotos Martin Kühn
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