Schwarzstorch, Biber, Arnika, Hochmoore und alte Buchenwälder – diese und viele weitere gefährdete Tiere, Pflanzen und Lebensräume sind Teil unseres europäischen Naturerbes. Ihr Erhalt ist über die Staatsgrenzen hinaus bedeutsam. Der gemeinsame Schutz gefährdeter Arten und ihres Lebensraums auf internationaler Ebene ist notwendig, um ihren Reichtum für zukünftige Generationen zu erhalten. Die Staaten der Europäischen Union haben sich die gemeinschaftliche Erhaltung der biologischen Vielfalt zum Ziel gesetzt und den Aufbau eines zusammenhängenden Netzes europäischer Schutzgebiete beschlossen – NATURA 2000.
Das Netzwerk NATURA 2000 verteilt sich in ganz Europa (Quelle: European Environment Agency (EEA)). Mehr Informationen hier.
Mit über 27.000 einzelnen Schutzgebieten in 28 Ländern, die mehr als eine Millionen Quadratkilometer zu Land und zu Wasser bedecken, ist NATURA 2000 das größte, grenzüberschreitende Schutzgebietsnetz der Welt. Es ist das wichtigste Instrument der Europäischen Union zum Schutz seltener Arten und Lebensräume. Die Grundlage für das Schutzgebietssystem von NATURA 2000 bilden die Europäische Vogelschutzrichtlinie (VS-RL) von 1979 gemeinsam mit der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-RL) von 1992. Die Richtlinien legen fest, dass für alle Gebiete Erhaltungsmaßnahmen festzulegen sind, die den ökologischen Ansprüchen von Tieren und Pflanzen entsprechen. Solche Erhaltungsmaßnahmen umfassen Entwicklungspläne, für die sich in Deutschland der Begriff „Managementpläne“ durchgesetzt hat.
NATURA 2000 in Thüringen
In der Europäischen Union wurde 1992 beschlossen ein Schutzgebietsnetz (Natura 2000) aufzubauen, welches dem Erhalt wildlebender Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume dient. Dafür wurden verschiedene RichThüringen hat über 250 NATURA 2000-Gebiete gemeldet, die sich auf etwa 17 Prozent der Landesfläche verteilen. Der Naturreichtum in der Thüringer Kulturlandschaft ist sehr hoch: von den über 70.000 in Deutschland bekannten Tier- und Pflanzenarten kommen etwa 2/3 in Thüringen vor. Somit trägt der Freistaat eine besondere Verantwortung zum Erhalt des Artenreichtums in Thüringen, Deutschland und nicht zuletzt in ganz Europa.
NATURA 2000-Gebiete in Thüringen (Quelle: Winnie Blum, Datengrundlage: TLUG 2018, GIS-Pool)
Für die Umsetzung des NATURA 2000-Managements sind in Thüringen 12 Stationen zuständig. Sie dienen als Bindeglied zwischen Naturschutzakteuren und Landnutzern und unterstützen die staatliche Naturschutzverwaltung. Einen Überblick über alle NATURA 2000-Stationen in Thüringen finden Sie hier.