Steinbruch am Kohlsteig
Projektlaufzeit: Winterhalbjahr 2024/2025
Wiederherstellung und Aufwertung von Silikatschutthalden und Pioniervegetation im ehem. Steinbruch am Kohlsteig
Blick von der ersten Terrasse auf Silikatfelsen und -schutthalden sowie die Pioniervegetation im Kessel.
Foto Ole Krautkrämer
Ausgangslage und Zielstellung
Das Projektgebiet liegt im FFH-Gebiet 109 „Thüringer Wald östlich Suhl mit Vessertal“ und umfasst den gesamten ehem. Porphyrsteinbruch am Kohlsteig bei Breitenbach.
Der brach gefallene Steinbruch ist laut FFH-Managementplanung von den FFH-Lebensraumtypen (LRT) 8230 „Pionierrasen auf Silikatfelskuppen“, 8150 „Silikatschutthalden“ und 6520 „Berg-Mähwiese“ geprägt. Außerdem ist er fast flächig nach §30 BNatSchG bzw. §15 ThürNatG gesetzlich geschützt. Artnachweise belegen das Vorkommen von u.a. Zauneidechse (Lacerta agilis), Ringelnatter (Natrix natrix), Heidelerche (Lullula arborea) und Kleines Wintergrün (Pyrola minor). Bei Begehungen im Laufe der Projektvorbereitung konnten außerdem Grasfrosch (Rana temporaria) und Erdkröte (Bufo bufo) nachgewiesen werden.
Gemäß FFH-Managementplan soll der Steinbruch - mit Schwerpunkt auf die LRT - einer umfassenden Erstpflege unterzogen werden, welche sich aufgrund der dichten Verbuschung und teils weit fortgeschrittenen Sukzessionsstadien sehr umfassend gestaltet. Durch die Verbuschung sind große Teile der Silikatfelsen und -schutthalden stark beschattet, wodurch sie ihre Habitatfunktion für charakteristische, oft wärmeliebende Arten nicht mehr genügend erfüllen können, der geschützte bzw. angestrebte Lebensraumtyp geht somit kontinuierlich verloren.
Pionierrasen (Vordergrund) und zugewachsene
Silikatschutthalden am ehem. Steinbruch am Kohlsteig

Fragmente von Pionierrasen und Silikatgestein
mit aufgeschlagener Sukzession
Flächige Sukzession auf einer Silikatschuttterrasse
Bei der Erstpflege sollen Sukzession (v.a. Fichte, Kiefer, Lärche, Birke, Sal-Weide und Aspe) entfernt, Gehölzriegel und -haine zugunsten der Laubgehölze aufgelichtet und der Biotopverbund auch zwischen den LRT wiederhergestellt werden. Dabei sollen für die Habitatvielfalt aber Einzelbäume/-sträucher, wertvolle Gebüsche und eingestreute Wäldchen belassen werden. So finden sich auch Silikatfelsen/-schutthalden, welche unterschiedliche Beschattungssituationen bieten, um die Habitat- und Strukturvielfalt auf der Fläche zu erhöhen.
Um weitere Strukturvielfalt und insbesondere Habitatangebote für die im ehemaligen Steinbruch nachgewiesene Zauneidechse (Lacerta agilis), die Ringelnatter (Natrix natrix) und ein mögliches Vorkommen der Kreuzotter (Vipera berus) sollen außerdem drei Benjeshecken angelegt werden.
Auch sollen Trittsteinhabitate für die zahlreichen, im Umfeld des Steinbruches vorkommenden Amphibienarten (u.a. Kammmolch, Teichmolch, Feuersalamander, Grasfrosch, Laubfrosch…) geschaffen werden. Hierzu ist in Abstimmung mit der NATURA 2000-Station „Auen, Moore, Feuchtgebiete“ die Anlage von zwei Betonbecken mit amphibiengerechter Abschrägung und einer entsprechenden Modellierung des Umgebungsgeländes geplant.

Grasfrosch (Rana temporaria) auf einer Terrasse des Steinbruches
Blick vom Silikatfelsen auf der obersten Terrasse des ehem. Porphyrbruches
Fotos Ole Krautkrämer
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Projektleiter
Ole Krautkrämer
Telefon: 036704-82713
E-Mail:
Gefördert durch:
Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie, Naturschutz und Forsten